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Als die Amsel verstummte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Er ist so laut, des Schweigens Klang,

tönt tückisch grell-verschlagen,

ich weiß noch, wie die Amsel sang,

ihr Klagelied vor Monden.

 

Ach, die Amsel ich beweine,

seit plötzlich sie verstummte,

zartkehlig Amsel, du schönfeine,

dein Schweigen ruft mir zu.

 

Eines Nachts im Mondenschein

sie singt auf meiner Linde:

«Wein' nicht, ich stimm nur ein

hinab in euer Schweigen.»

 

Er ist so laut, des Schweigens Klang,

tönt feige-launisch grollend.

Lieb Amsel mein, dem Sein entlang

wird mich dein Stummen trauern.

 

Foto: Romina Gulyas

Mit freundlicher Genehmigung!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Dagmar Schulz (Sonntag, 09 Mai 2021 17:12)

    Einfach sehr berührend