Eisig
Die Zeit hängt tief
Ich verleibe mir
verborgene Gedanken ein
Lausche warmen Worten
Sie raunen aus der Weite
in verbrannter Welt
Leichtigkeit
in Schwere hinein -
eisig sind wir. Nicht die Zeiten.
Jede Zeit hat ihre Höhen und Tiefen. Die Frage ist: Was machen wir daraus? Stellen wir uns den Schwierigkeiten der Zeit? Haben wir dazu überhaupt ZEIT in diesen
ZEITEN?
Wie genau nehmen wir es mit den eigenen Schwächen (bevor wir uns an denen anderer reiben)?
Es umtreiben mich in diesen Zeiten einige Gedanken, die zum Gedicht führten, nicht wahr? Ich entdecke zunehmend ein Umfeld, das in Lug und Betrug zugunsten des
Mammons geführt wird.
Wie meinen Sie? Mit Ehrlichkeit kommt man nicht weit? Das mag sein. Das war schon immer so. Doch wie konnte es geschehen, dass das Spiegelbild von Menschen, die sich
mit unrechten Mitteln an anderen bereichern und denen es gleich ist, wie die anderen sich fühlen, nichts verrät? Hat sich das Gewissen eine Bahn ins Unsichtbare gegraben?
EMPATHIE - ist ein großes Wort. Die meisten wissen nicht, wie es geschrieben wird. Mit »h« - oder ohne? Ich mache es einfach: Mitgefühl. Mit »h«.
Jawohl. »Die Zeit hängt tief« – und »ich lausche warmen Worten«, die aus der Weite zu vernehmen sind (wenn man genau hinhört). In was für einer Welt? In einer
verbrannten?
Und dann kommt es. Ich versuche mich jeden Tag in Leichtigkeit (mal mehr, mal weniger), die ich in die Schwere werfe.
Der Schluss: Eisig sind wir. Nicht die Zeiten.
Was denn nun?
Eine Ambivalenz, die nur die Lyrik zu schaffen vermag.
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